Abschrift aus der Freien Presse vom 21.09.2017
Große Aufregung im Wohngebiet an der Sachsenfelder Straße in Schwarzenberg. Spielende Kinder entdeckten am frühen Dienstagabend gegen
18 Uhr unweit eines Wohnhauses eine Schlange. Das Tier wurde mit Hilfe von Experten eingefangen und in eine Zoohandlung nach Aue
gebracht. Dort informierte man einen Reptilien-Experten, der das Tier in Obhut nahm. "Die Schlange befand sich in einem schlechten Zustand.
Die Kälte hat ihr bereits stark zugesetzt", erklärte Ingo Renner. "Die Kornnatter ist schon etliche Wochen im Freien. Denn sie ist stark abgema-
gert." Die ungiftige Schlange ist mit 1,2 Metern noch nicht ausgewachsen. Für sie gab es zuerst ein warmes Bad. "Die Schlange hat das
genossen. Zudem muss sie noch ihre restliche Haut abstreifen." (tjm)
Nun wird mich sicherlich jeder verstehen, dass ich grundsätzlich keine Tiere an Personen (Interessenten) von mir abgebe oder vermittle, die noch keine Erfah-
rung mit Exoten haben. Daher die Seminare über die Pflege und den richtigen Umgang. Warum? Um meinen vermittelten Tieren ein solches Schicksal zu ersparen!
Bei Interesse an solchen Reptilien geben ich auch gern eine sachkundige Beratung vor der Anschaffung entweder vor Ort in Schneeberg oder gen auch mobil bei
Ihnen.
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In diesem erbärmlichen Zustand (Bild 1) brachte mir die Polizei am Dienstagabend (19.09.17)
die Schlange. Sie musste schon Wochen oder gar Monate im Freien gewesen sein, sie war
mehr tot als lebendig! Komplett abgemagert, kaum eine Reaktion und eine dicke Schicht
alter, stinkiger Haut! Später stellte es sich heraus, dass es sich um eine Kornnatter handelte.
Nach einer Aufwärmphase (die vorsichtig herbeigeführt wurde) setzte ich sie in eine
Badeschüssel mit lauwarmen Wasser. Wie man im ersten Bild sehen kann genoss sie das
förmlich. Nach ein paar Minuten nahm ich sie wieder heraus und konnte das erste alte Nat-
ternhemd (Exuvie) komplett entfernen. Die zweite Schicht entpuppte sich allerdings als sehr
schwierig, war teilweise sehr fest mit der Schlange verbunden! Einfach abreißen funktioniert
natürlich nicht, da die Gefahr bestand, die richtige Haut zu verletzen!
Am nächsten Abend (20.09.17) machte ich mich nach einer Einweichphase über das zweite
(dicke) Natternhemd her. 3 komplette Schichten (also insgesamt 4 nicht abgelegte Häute!!!)
in einer fast einstündigen Arbeit. Im Bild 2 kann man nun richtig das eigentlich sehr schöne
Tier erkennen und 1.20 m lang (sie werden max. 1.50 m).
Die kleine Quarantänestation wurde dann mit frischem Küchenpapier dick ausgelegt, damit
sich die Schlange richtig erholen konnte.
Leider überlebte das Tier die Nacht vom 21. zum 22.09.17 nicht. Wenn man sich vorstellt, dass
sie wochenlang keine Nahrung zu sich nehmen konnte (aufgrund der alten Haut teilweise auch ums Maul herum), 4 alte
Schichten dicker alter und stinkender Haut mit sich trug, wochenlangem Stress und nun auch teilweise schon Frost ausge-
setzt war, dürfte das keinen wundern. Da auch die Kloake seit Wochen auf Grund der alten Haut nicht benutzt werden konnte
(Kot- und Harnabsatz), zersetzten Bakterien der Darmflora natürlich den Körper von innen!
Schlangenfund in Schwarzenberg
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